TECHNICAL COORDINATIVE CONCEPTIONS OF PIANO PLAYING

Technische, koordinative Konzeptionen künstlerischen Klavierspiels

von Ivo Csampai

In einer modernen Zeit wie der unseren, in der viele Pianisten noch glauben, jede erdenkliche Spieltechnik wäre „möglich“ am Klavier, es käme “nur” auf die Authentizität des Spielers an, also wie überzeugend ein Pianist seine musikalisch individuelle Botschaft an das Publikum herüberzubringen vermag, in solch einer Zeit ist es ratsam Abstand zu nehmen von mehrfach falsch tradierten Überlieferungen gegensätzlichster sowie widersprüchlichster Art. Die Historie der Klavierspielkunst liefert die tatsächlichen Belege und müsste heutige Pianisten und Klavierpädagogen/innen schon während des Studiums kritisch stimmen, da entscheidende Kriterien immer noch im Unklaren gelassen werden. Von einer durch die Natur gegebene Urgesetzlichkeit des künstlerischen Klavierspielens und deren damit verbundenen reichen Facetten, wollte man lange Zeit nichts Genaues wissen, auch heute noch nicht einmal. Da ist es an der Zeit, endlich Aufklärung zu betreiben, bzw. zu liefern. Reformen wären hier zumindest dringend ratsam, da sich in der gegenwärtigen Pianistik zu vieles an Falschreflektierten durchgesetzt hat, eingefahren hat. Einerseits das zu akademische, bürokratisch autopilotmäßige und uniformierte Klavierspiel auf bekannten Konzertbühnen der Welt, es ist kein echtes Brennen in derartigem Spiel, es lässt einen kalt. Andererseits das allzu häufig anzutreffende, hochgradig exaltierte Spielgebären bestimmter Piano-Prominenz.
Beides sind extreme Spielverhalten, welche unsere Konzertbühnen längst schon dominieren, ja vor allem Hörgewohnheiten einschneident verändern. Aus Ermangelung an wahren, unverbildeten Klavierspielgrößen ist eine gesunde Beispielhaftigkeit mit wenigen Ausnahmen eigentlich kaum noch gegeben, folglich irreal geworden, aus den Sinnen entschwunden…

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