TECHNICAL COORDINATIVE CONCEPTIONS OF PIANO PLAYING

Technische, koordinative Konzeptionen künstlerischen Klavierspiels

von Ivo Csampai

In einer modernen Zeit wie der unseren, in der viele Pianisten noch glauben, jede erdenkliche Spieltechnik wäre „möglich“ am Klavier, es käme “nur” auf die Authentizität des Spielers an, also wie überzeugend ein Pianist seine musikalisch individuelle Botschaft an das Publikum herüberzubringen vermag, in solch einer Zeit ist es ratsam Abstand zu nehmen von mehrfach falsch tradierten Überlieferungen gegensätzlichster sowie widersprüchlichster Art. Die Historie der Klavierspielkunst liefert die tatsächlichen Belege und müsste heutige Pianisten und Klavierpädagogen/innen schon während des Studiums kritisch stimmen, da entscheidende Kriterien immer noch im Unklaren gelassen werden. Von einer durch die Natur gegebene Urgesetzlichkeit des künstlerischen Klavierspielens und deren damit verbundenen reichen Facetten, wollte man lange Zeit nichts Genaues wissen, auch heute noch nicht einmal. Da ist es an der Zeit, endlich Aufklärung zu betreiben, bzw. zu liefern. Reformen wären hier zumindest dringend ratsam, da sich in der gegenwärtigen Pianistik zu vieles an Falschreflektierten durchgesetzt hat, eingefahren hat. Einerseits das zu akademische, bürokratisch autopilotmäßige und uniformierte Klavierspiel auf bekannten Konzertbühnen der Welt, es ist kein echtes Brennen in derartigem Spiel, es lässt einen kalt. Andererseits das allzu häufig anzutreffende, hochgradig exaltierte Spielgebären bestimmter Piano-Prominenz.
Beides sind extreme Spielverhalten, welche unsere Konzertbühnen längst schon dominieren, ja vor allem Hörgewohnheiten einschneident verändern. Aus Ermangelung an wahren, unverbildeten Klavierspielgrößen ist eine gesunde Beispielhaftigkeit mit wenigen Ausnahmen eigentlich kaum noch gegeben, folglich irreal geworden, aus den Sinnen entschwunden…

EINMALIG! Mit allen pianistischen Wassern gewaschen.

Es klingt schon pauschal, wenn jemand behauptet, dass es in der aktiven Musikwelt mehr denn je um (falsch verstandene) Pragmatik nur noch geht, weniger oder gar nicht mehr um Idealität. Der häufige Musikeffekt ist, dass es einen selbst wie auch das zahlende Konzert-Publikum einfach nur noch kalt lässt. „Untrügliche Sicherheit“ des Virtuosen kann übermenschlich wirken und Beifallsstürme des Publikums auslösen, doch reisst es einen musikalisch weder vom Hocker, noch berührt es einen innerlich. Wodurch hat sich diese Art von „Krankheit“ unseres Konzertbetriebs derart negativ in der Öffentlichkeit durchsetzen können? – Ursache hierfür ist die defizitäre Ausbildung an den Hochschulen der Musik. Ja, und vorher auch schon: die defizitäre Ausbildung an den Musikschulen oder im Privatunterricht. Jegliches Bewusstsein fehlt. Dennoch: Es bleibt die Frage nach der Wahrhaftigkeit einer musikalischen Ausführung doch die einzig wahre und entscheidende Frage. Das Wahre setzt sich gegenüber der Kopie jedenfalls am Ende überzeugend durch. Das fälschliche Faszinosum des „Unerklärbaren“ verliert an Macht.

Versuch über die wahre Art das Klavier zu spielen……

Die als „Innere Hören“ bezeichnete Klavierspieltechnik der Klavierpädagogin und Klosterschwester Beata Ziegler (1885-1959) kann heute wie damals, ab der Entstehung der Niederschrift, als eines der wohl feinsten didaktischen wie künstlerischen Klavierschulwerke weltweit angesehen und verstanden werden.   – Nirgend anderswo auf dieser Welt verstanden es Klavierprofessoren*innen solch ein ganzheitliches Schulungswerk einer lückenlose Klavierdidaktik in praxi und Lehraufbau zu einer „natürliche Klavierspieltechnik“  zu erschaffen – das war einmalig – made in Germany!

Inneres Hören –  das innerliche Hören auf den Klang?                                                    

Eine natürliche Klavierspieltechnik, dessen Töne oder deren Ton-Ton-Beziehungen, deren Kernklänge, der Rhythmus- die Notenwerte als Lebensdauer,  die Charakterfrage sowie der selbst einzeln schwingende Kernton … Mozart-Töne, Beethoven-Töne, Haydn-Töne … die Liste der musikalischen Anforderungen ließe sich unendlich verlängern.   Ein fleißiger Schüler*in schafft dies, die Basics , in zwei Jahren aufbauend zu bewältigen, bei Anfängern dauert es gerne auch länger, präziser gesagt wirkt es ununterbrochen nach ganzheitlichen Prinzipien zunehmend fort. Dies bezogen auf Diejenigen, welche dieser Lehre offen gegenüberstehen, bzw. für sie bereit sind, jene dürfen sich dann pianistisch gesehen sehr wohl als „mit allen Wassern gewaschen“ bezeichnen.

Ein Bewusstsein zu schaffen über das HÖREN den intensivsten und kürzesten Weg zur praktisch instru/mentalen Umsetzung herzustellen……

…. blieb bis auf den heutigen Tag einer Klosterschwester vorbehalten.  Selbst R.M. Breithaupt musste da methodisch zurückstehen, um das Zieglersche Lehrwerk als ein verbindliches Lehrwerk den damaligen Musikhochschulen zu „verordnen“, zurecht!

Der Verlust bzw. das Verlustig gehen dieser einzigartigen Klavierspiel-Ausbildung wirkt sich negativ auf das Spiel- und Gestaltvermögen nachfolgender Klavier-Generationen erheblich aus. Dieser Makel lässt sich exakt nachweisen.

An der Münchner Musikhochschule zu jener Zeit herrschte vor vorgehaltener Hand der Spruch des renommierten Klavierprofs Prof. Dr. GSCHREY, Staatliche Hochschule für Musik-München:

„Wir halten den Idealton für das Ergebnis der Ausbildung,

Beata Ziegler beginnt damit.“

Unsere gegenwärtige Ausbildung denkt immer noch so! Der Verlust liegt auf der Hand.

Doch was verloren geht, kann auch neu wieder entdeckt werden. Das Vergessen aus dem Bewusstsein der Musikbetreibenden ist jedoch immer noch ein großes, riesiges Drama.. Es bezeichnet kollektiv gesehen unser aller Drama des Unwissens.

Man gehe zur Tagesordnung über, die Welt des Sehens ist am Überschäumen, die Welt des HÖRENS tut sich schwer, sogar bei Musikern/ *Musikerinnen, ähnlich dem Körperbewusstsein.

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Der Computer, die Verkörperung der menschlichen Degeneration

Mit einem oder wenigen Mouseklicks entfernt und verbunden, vollzog sich ungefähr um die Jahrtausendwende 2000 von Anfang an ein nahezu körperloses, einstweiliges „Endproduktergebnis“ für die Gesellschaften weltweit.

„Www.“, – der digitale Taub- und Blindheits-Pakt künftiger Generationen, der „digitale Daten-Rausch“ und Wahn der schönen, neuen Welt. Es trägt nun den Namen „Die digitale Revolution“ und hat es nicht nur in kürzester Zeit in alle Geschichtsbücher und Lexika der Welt geschafft, sondern in das Gehirn eines jedes Menschen. Sie hat das Abbild der menschlichen Schöpfung in seiner Ganzheit auf einen Laptop mit Internet reduziert und vereinheitlicht, eine körperliche Aktion auf einen Fingerklick minimiert.

Künstlichkeit als Kunstausübung.

Nicht die künstlerische Intelligenz, sondern das Schlagwort „künstliche Intelligenz“ wird heute als zukunftsweisend gerechtfertigt. Den Menschen als Akteur auf den teuflischen Plan geworfen, vernetzt sich wie eine Spinne per Knopfdruck virtuell in ihrem Netz, durch die Galaxien, körperlich getrennt von sich selbst außer durch ein oder zwei Finger, einer mangelhaften Sitzhaltung vor dem PC oder mit einem Smartphonenacken an der Ecke stehend, wichtigtuerisch sein Leben im Internet eintippend zu dokumentieren, ja, sogar zu verwirklichen, ganz nach dem Motto:

>Wenn es alle nützen, dann nütze ich es auch. Und es passt sogar in jede Hosentasche. <

Allzu schnell war dieser Pakt geschlossen.

Der Menschheit ein gigantisch verlockender Zerrspiegel vorgehalten.

Da saßen sie alle vor ihren „Big Brother is watching you -Bildschirmen“ und wenn sie nicht gestorben sind, so sitzen sie heute noch upgedatet und starren mit leicht blau unterlaufenen Augenrändern genervt und übermüdet auf ihren künstlichen Bildschirm im Online-Modus.

„Ganzheitlichkeit“- nur ein Schlagwort?

300 Jahre Klavierspieltechnik – auf der Suche nach dem Glück


„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner einzelnen Teile“ heißt es bei Aristoteles.

In der Kunst des Klavierspiels – der Pianistik, nimmt sich diese Feststellung durchaus als eine maßgebende klaviermethodische Erkenntnis aus, sie spricht das letzte Wort zu diesem „… mehr als die Summe seiner Teile“.

Die Summe allein ergäbe kein allein seligmachendes Prinzip, es wird zum „mehr“, zum wahrhaft Ganzen erst in der koordinierten Organisation der gebündelten, naturgemäßen Kräfte, welche in einem hochkarätigen Klavierspiel zweifellos gefordert sind. Die inneren Kraftquellen einer glücklich koordinierten Feinmotorik bewirken unmittelbar das musikalische Geschehen, den musikalischen Vortrag des so Geübten. Sie sind der allzeit gegenwärtige Spiegel von geglückter Ganzheit oder häufiger auftretend, von unglücklicher „Nichtganzheit“. Ganzheitliche Prinzipien der Spieltechnik entscheiden in praxi selbstverständlich über die bestmögliche Ausführung des musikalischen Textes, Texttreue und Texterfassung natürlich stets vorausgesetzt.

Die bestmögliche Verwirklichung des zu spielenden Musikwerkes grenzt in dieser Art mitunter ans musikalisch/technisch Absolute und eben dieses Ideal meint jener Satz des Aristoteles. Die Verwirklichung des spieltechnischen Ideals garantiert am Natürlichsten eine vollendete Wiedergabe eines meisterhaften Musikwerkes.

Der Umkehrschluss würde bedeuten: Ohne genauste, funktionale Kenntnisse der einzelnen Teile ist die Ganzheit spieltechnischer Möglichkeiten nicht zu erreichen, und somit auch nicht das „..mehr als die Summe“.

Viele namhaften PianistenInnen jedoch leugnen diesen Zusammenhang und wollen davon auch nichts wissen. Manche unter ihnen lassen sich in Fachzeitschriften oder in Interviews dazu hinreißen zu behaupten, es gäbe gar keine Technik. Sie ignorieren es, da ihnen die Beschreibungen, Worte und methodischen Lehrwege hierzu fern, fremd oder auch (gänzlichst) unbekannt geblieben sind, selbst heute noch, wo durch das Internet vieles zu recherchieren leichter geworden ist. Es wundert auch nicht, weil die klaviermethodische Historie der Jahrhunderte, deren Praxis und Theorien, all zu häufig irritiert, fälschlich verstanden und folgenschwer missinterpretiert wurden, zumindest unter ganzheitlichen Gesichtspunkten.

Heute „the same procedure“ als every year! Trotz C.Ph.E.Bach oder Gottlieb Türk, welche zu Anfang der Historie dies schon bemängelten. Trotz Liszt und Chopin, welche die Klavierspieltechnik fortwährend reformierten. Trotz der fortschrittlichsten Klavierpädagogen, die Deutschland im 20.Jahrhundert zu bieten hatte, wie Elisabeth Caland, Ludwig Deppe oder die Nonne Beata Ziegler, deren Klavier-Lehrwerk „Das innere Hören“ als eine für alle Musikschulen und Musikhochschulen verbindliche Klavierschulung zurecht gepriesen wurde, jedoch der zweite Weltkrieg unter Hitler-Deutschland eine weitere internationale Verbreitung des Schulwerkes, Japan ausgenommen, verhinderte. Beata Ziegler wurde die Unterrichtserlaubnis entzogen.

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Beata Ziegler

In Männerkleidung getarnt unterrichtete sie allerdings unentdeckt außerhalb des Klosters seelenruhig weiter. Noch in den 50er Jahren unterzogen sich einzelne Klavierprofessoren, bekannt wie gefürchtet durch ihre harte Strenge (Alte Schule), einer spieltechnischen Umschulung im Kloster Bad Aibling, darunter u.a. die Klavierprofessorin Maria Landes-Hindemith. Nach circa 50 Unterrichtseinheiten revidierte sie alles bis dahin Geschehene ihrer übermäßig strengen Methode der An- und Überspannung und widmete sich ihren Studenten in komplett entgegengesetzter Art, ließ sie die Schriften von B.Ziegler studieren und unterwies alle ihre Schüler bis zu ihrem Lebensende im Inneren Hören, als Voraussetzung einer natürlichen Klavierspieltechnik.

Maria Landes-Hindemith

Kurz und gut: Vieles von dem, was die Klavierpädagogin und Nonne Beata Ziegler zu unterrichten wusste, ist den heutigen Musikhochschulen sowie Musikschulen im Ganzen wie im Einzelnen bedauerlicherweise unbekannt geblieben – eine immer noch ungenützte, weil unentdeckte Schatzkammer und Quelle des künstlerischen wie natürlichen Klavierspiels . Japanische Musikhochschulen verhielten sich da fortschrittlicher. In den 60Jahren enthüllte man feierlich eine Büste der Beata Ziegler zur Weihe einer Musikhochschule in Tokyo und setzte somit ihrem Werk „Das innere Hören“ ein würdiges Denkmal.

Theorie & Praxis des inneren Hörens

Wort und Praxis stehen wie in keinem anderen Klavierspiel-Schulwerk in punkto Didaktik sowohl im Aufbau wie in der praktischen Unterweisung in lückenloser, beispielhafter Übereinstimmung, hier die Theorie, da die Übe-Praxis.

Untrennbar miteinander verbunden sind Beata Zieglers theoretische Schrift „Gedanken zum inneren Hören“ mit der tatsächlichen Ausführung bzw. Schulung am Instrument, wie der Musikwissenschaftler Prof. Hans-Josef Irmen im Nachwort zur Schrift klavierfachkundig feststellte. Das Erlernen kann nur am Instrument erfahren werden, die Schrift dient zur Bewusstwerdung.

https://www.google.com/search? q=hans+josef+irmen&rlz=1C1CHBF_deDE872DE872&oq=hans+josef+Ir&aqs=chrome.0.0j69i57.8617j0j7&sourceid=chrome&ie=UTF-8

DAS INNERE HÖREN bestellen: https://de.schott-music.com/shop/das-innere-horen-gedanken-zum-inneren-horen-noq54632.html inklusive: Liste der „Lehrer/innen des inneren Hörens“ Hervorzuheben (aktuell-2021) sind die Klavierpädagogen/innen Maria Leutenstorfer/München sowie meine Wenigkeit, Ivo Csampai/ München

„Wir halten den Idealton für das Ergebnis der Ausbildung. Beata Ziegler beginnt damit“ – Prof. Dr. Gschrey, Staatliche Musikhochschule München

„Der Ton muss frei schwingen.“ – Berühmte Klavierpädagogin Anna Stadler/München

Der Verlust der Ganzheitlichkeit ist heute im 21.Jahrhundert sowohl in der Ausbildung, wie auf der Konzertbühne kaum noch zu über(hören)sehen. Die aktuelle Corona Politik machts uns vor: Ein „so weiter“ dürfte es nicht geben. Aber wie und anders?

Corona stellt den reflektierenden Spiegel der ganzheitlichen Zu- und Missstände im Bereich MUSIKAUSBILDUNG noch schärfer ein, als wie vor Corona. Die allgemeine Einsicht lässt auf sich warten.

Gut, gut: Lang Lang spielt die Goldberg Variationen ein, wer hätte das gedacht? Gleich ihm, viele, um nicht zu sagen ein Heer von fähigen BühnenpianistenInnen, brillieren mit ihrem musikalischen Hinter- wie Vordergrundwissen über Facebook und dergleichen Medien. Sie geben online Konzerte und Vorträge aus ihren Wohnzimmern und verblüffen noch den letzten Digital/Internetgegner, wenn zur locker vom Hocker vorgetragenen Musik der Haushund im Hintergrund der Revolutionsetüde von Chopin auch noch synchron mit heult. Internationale Online-Klavierwettbewerbe bereichern die tägliche Piano-Kost im Netz des Tohuwabohu. Selbst der Klavierunterricht läuft über Skype- keine schlechte Sache wohl, wie viele Pädagogen gerade zu erkennen dürften. Ein Klavierstimmer ohne Maske, wie geht das?

Wer beschäftigt sich da noch mit der „Ganzheit“ der spieltechnischen Möglichkeiten? Hinz und Kunz vielleicht. Keinesfalls die sogenannte Elite der Klavierstars, die globalen Sättiger des heutigen, digitalen Musikbetriebs. Wir, die Zuhörer, auf dem Sofa der Stars. – „Schöne, neue Welt“ schon im 21ten Jahr des 21ten Jahrhunderts. Wieder einmal 21 Jahre verschlafen. Oder aufgrund falscher Navigation des noch frischen Jahrtausends auf Grund gelaufen. Schiffbruch erlitten? Wenn Klavierkurse falschen Kurs nehmen, dann entsteht auf sehr lange Sicht genau das, was wir heute vorfinden. Eben null Methode, bestenfalls lückenhafte, und das an allen Musik-Hochschulen. Lehraufträge ohne Lehrinhalte. Alles Coca Cola, und davon gibt es im Supermarkt der „Unmethoden“ mehr als genug.

Lehraufträge ohne Lehrinhalte

Hinzu tritt aktuell die Zeit der Pandemie, in der das qualitativ Fachliche durch das sozialmediale Marktgeschrei der an Überzahl agierenden, weniger qualitativen Coachingangebote die spezielle Problematik der Klavierspielausbildung als Hauptthema in den Hintergrund drängt, siehe Facebook-Klaviergruppen. Momentan beschäftigen sich alle Beteiligten der Musikszene mit den mangelnden Konzert- und Auftrittsmöglichkeiten, die Klavierlehrer/innen* mit Onlineunterricht, jedoch nicht so sehr mit richtiger oder falscher Methodik. Das wiederum unterstützt die überhandnehmenden fälschlichen, weil halbseidigen „Lehren“. Deren Vertreter strömen in Massen auf den Markt des Sozial Media. Niemandem ist damit geholfen. Der gesündesten Lehre ist am Allerletzten damit geholfen. Denn sie nimmt Schaden (in ihrer Verbreitung) an all diesem Jahrmarktsverhalten. Differenzierungen zwischen klug und dumm verwischen. Auch hier verroht die notwendige Sprache.

Bad habits prevent MUSIC

Fazit: Weder das „Ganze“ noch dessen Kleinstteile interessieren die Vertreter/innen der Klavierspielkunst in heutiger Zeit. Ein Überfütterungsprozess des Visuellen zu Ungunsten des Auditiven hat sich weiterhin breit gemacht im Halb-Bewusstsein studierter Klavierpädagogen und Piansten/innen*.

Es gibt sie, die besseren Antworten.

Elisabeth Caland (der federleicht getragene Arm“

Friedrich Rabl

ACHTUNG- GANZHEITLICHKEIT !

Den aktuell halbseidigen, fälschlich spezialisierten Einseitigkeiten der „Musikhochschul-Lehre“ wird in den folgenden Buchwerken nicht(!) Rechnung getragen. Es würde zu viel unnötig unnütze Zeit beanspruchen.

Es gibt sie, die besseren Antworten.

1)

2)

3)

https://de.schott-music.com/shop/das-innere-horen-gedanken-zum-inneren-horen-noq54632.html

(Link auch als PDF)

4)

https://www.baerenreiter.com/shop/produkt/details/BVK1600/

5)

weitere 4 verschiedene, höchst aktuelle Bände zur Klaviertechnik

6)

Das pianistische Talent: Ein neuer Weg zum künstlerischen Klavierspiel auf Basis der Lehren von F. Matthias Alexander und Raymond Thiberge Taschenbuch – 1. Januar 1996

7)

https://www.zvab.com/buch-suchen/titel/musikstudien-in-deutschland/autor/amy/

8)

https://www.google.de/books/edition/Liszts_Offenbarung/o0lNuwEACAAJ?hl=de

http://iapsop.com/archive/materials/neue_metaphysische_rundschau/neue_metaphysische_rundschau_v14_n5_1907_may.pdf

Ist möglicherweise ein Bild von Text „Liszts Offenbarung Schlüssel Zur Freiheit Des Individuums Scholar SELECT FRE FREDERIC HORACE CLARK“

Hier ein Pdf aus F.H.Clarc

http://iapsop.com/archive/materials/neue_metaphysische_rundschau/neue_metaphysische_rundschau_v14_n5_1907_may.pdf

9) folgt demnächst.. (die beiden nächsten Empfehlungen sollten gut überdacht sein! Sie werden nachgereicht.)

Die ersehnte Würde und Erhabenheit des Pianisten

Eine „spontane“ Spielhaltung am Klavier gilt heute wie auch vor dreißig Jahren schon unter Klavierspielern als eine, entsprechend zur allgemein üblichen Freiheitsempfindung gehörigen Spielart. Schumanns „Wilder Reiter“ ist nur ein Beispiel für derart zum Massenphänomen gewordenen fälschlich einseitigen Auffassung.

Das Gegenteil hierzu ist die „rezeptive Haltung“, eine Haltung, die ein inneres Hören zugrunde legt – ohne ein „Machen“. – Ein verstehendes Empfangen durch Offensein, ein „ES kommt zu mir“. Ein ERHÖREN. Von Herz zu Herz. Ohne die geringste Zielfixierung.

9) HARA– Die Erdmitte des Menschen

https://www.amazon.de/Hara-Erdmitte-Menschen-Karlfried-D%C3%BCrckheim/dp/3502671516/ref=sr_1_4?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&crid=1BATJS44573DR&dchild=1&keywords=hara+d%C3%BCrckheim&qid=1626625624&sprefix=hara+d%C3%BCrckheim%2Cstripbooks%2C186&sr=8-4

10) ZEN in der Kunst des Bogenschießens

INFO-KLAVIERTECHNIK https://infoklaviertechnik.dipago.de/

KLAVIERSPIElKUNST und – Technik

von Ivo Csampai

Musikalische Früh/verziehung bis instrumentale Fort/verbildung.

(Gute Musik wirkt ewig.)

Selbst bedeutende Pianisten/innen der Vergangenheit, insbesondere der Gegenwart benützen ihren weltweiten Bekanntheitsgrad, um sich Karriere-Vorteile zu schaffen gegenüber ihrer Konkurrenten, indem sie versuchen neben einer erfolgreich vollzogenen Bühnenkarriere auch als professionale Botschafter der Musik und des eigenen Instrumentes sich in Szene zu setzen, somit sich ein unangefochtenes Denkmal für ewig zu verschaffen, dies allerdings in kurioser Weise meistens unklug und für deren Schülerkreise verhängnisvoll falsch, ja fatal sich auswirkend. Ein echtes Kunstverständnis des Klavierspiels ist heute als Mangelware nicht zuletzt auch klavierhistorisch begründbar –  die fälschliche Kultivierung der methodischen Missverständnisse, auch epochal, nahezu unüberwindbar.

Carl Philipp Emanuel Bach


Schon vor Zeiten Carl Philipp Emanuel Bachs galt es als höchstes Ideal ein cantables Spiel zu kultivieren, einen singenden Klavierton und -klang klavierspieltechnisch zu erzeugen und zu entwickeln. Wie aber ? – blieb bis auf den heutigen(!) Tag die alles entscheidende Gretchenfrage und wird es auch immer bleiben.. es ist nicht nur eine „Reise vorwärts“,  es ist auch eine Reise „rückwärts“  –  eine Reise in die Ewigkeit – in die Musik selbst und ihrer Meisterwerke? 

Sie begannen mit der Aufstellung eines IDEALS (eben des oben schon beschriebenen), dass der Klavierton weich wie kernig zu singen habe…..und in seiner entsprechenden Dauer und Wertigkeit auszuhalten, auszuhören sei… ähnlich einem Streichinstrument (Bogeneinteilung) oder dem Gesang (Atemstütze).                                              Klaviersignifikanter noch: Dass die zu spielende Noten entsprechend ihrer vollen Wertigkeit vom ersten Moment des Erklingens im Voraus(!) klangvorstellungsmäßig anzugeben seien und dies nicht nur einem natürlichen Legato gegenüber, sondern auch einer Plastizität des mehrstimmigen, mehrdimensionalen Klavierklanges zuliebe, egal ob auf einem historischen Hammerklavier ..

hammer
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       ….. oder auf einem Steinway heutiger Zeit ausgeführt.  

Das Klavierspiel ist insofern auch schwieriger, ja anspruchsvoller, als jedes Musikinstrument, da kein Bogen bewegungs-technisch zur Verfügung steht, wie bei den Streichern, welche übers Klavier fälschlich das Gegenteil zu behaupten pflegen, indem sie glauben, es wäre dadurch unvergleichbar „leichter“. Auch keine Atemluftsäule des Bläsers scheint notwendig. Welche Tonerzeugungs-Nähe ist denn gegeben am Klavier in Bezug auf den körperlichen Kontaktpunkt? Die nackte, kalte Taste, darüber hinaus noch das Pedal, die Pedale. Selbst das Vibrato ist nicht möglich. Nein – viele Streicher irren sich oder haben darüber doch wohl noch zu wenig Ahnung. (Gleichermaßen vergöttern sie Lang Lang, logisch, nicht?!)

Das lächerliche Virtuosengehabe heutiger Konzertpianisten/innen schreit förmlich zum Himmel und gilt eher als geschmacksverirrende Egoshooter-Manier, denn als kompetente Klavierspielkunst.
Wer je einmal tiefer hineingeraten sollte in den Pool der aktiven Pianisten und Klavierpädagogen, wird sich wiederfinden in einem TOHUWABOHU unterschiedlichster Halbwahrheiten, welche das künstlerische Klavierspiel anbelangen.

Schnell wird klar: Heute wird nicht einmal nur der „Versuch“ unternommen eine „wahre Art des Klavierspiels“ zu formulieren, so wie etwa schon vor mehreren hundert Jahren sich C.Ph.E.Bach bemühte diesen Versuch zu unternehmen. Unwissenheit aus Ignoranz gegenüber bestehendem Wissen ist heute Tagesordnung und wird an Musikhochschulen, besonders in Meisterkursen sogar weiter noch verbreitet. – Achtung! Verletzungsgefahr!!

„Nur wäre es zu wünschen, daß die Unterweisung auf diesem Instrumente hin und wieder etwas verbessert, und das wahre Gute, welches, wie überhaupt in der Musik, also besonders auf dem Claviere noch bisher bey wenigen anzutreffen gewesen ist, dadurch allgemeiner würde.“ 1753

Wie schon seit Bachsohn: Die Scharlatane hatten seitdem und haben nach wie vor leider immer wieder stets das Sagen. In der immerwährenden Minderheit sind diejenigen, welche unverbildet ihren eingeschlagenen Weg zu gehen bereit sind, ungeachtet der allgemeinen Ver(w)irrung um sie herum.  Selbst ein Chopin stufte die Tonbildung vorrangig dem Studium der Geläufigkeit spieltechnisch ein und wie recht hatte er damals schon. Heute spielt doch allerorts oberflächliche Geläufigkeit eine größere Rolle, dies wünschte er zeitlebens wohl auch zu verhindern.

Frederic Chopin


Die „allgemeinen“ Missverständnisse hierüber und deren Vergiftungspotential (Gidon Kremer) wirken sich aktuell heute ohnehin schon kritisch in allen wichtigen Bereichen des Musikbetriebs weiter aus (Tohuwabohu). Das Chaos kann kaum perfekter sein! Eine „wahre Lehre der Musik“ und deren adäquate Ausführung ist heute mehr denn je gefährdet, nicht alleine die der Instrumente!

Oberfläche obsiegt – Sensibilität verliert

Die Ausbildung zum Pianisten/zur Pianistin* (und andere Musiker) ist mehr als nur lückenhaft und zu sehr einer spielerischen Spontanität (Wilder Reiter) geopfert, weniger einer rezeptiven Spielform geschuldet.

„Musikwettbewerbe sind etwas für Rennpferde, nicht für Musiker“, schrieb einmal Béla Bartók. Und dennoch wird die „heilige Kuh“ des Musikbusiness nicht einmal angetastet. Das Musik-Business fördert damit die Kunstlosigkeit, den Sport der „Musik“, eben den sportiven Moment, nichts weiter. Empfindungsqualität Privatsache. Auch die größten Talente wurden und werden so schief gewickelt, schon von klein auf lückenhaft ausgebildet – alles läuft trotzdem unter der Bezeichnung „Musizieren“ u.v.m.

Verziehung statt Erziehung – Leerwerk statt Lehrwerk

Von den hundert bis tausend Klavierschulwerken, die den heutigen Markt gnadenlos überschwemmen, können sich vielleicht nur eine oder zwei als echte „Schule“ bezeichnen, alle anderen sind verkappte Klavierstücksammlungen, welche sich „Klavierschule“ kaum nennen dürften und ohne spürbare Methodik sind, von Didaktik kaum zu reden. Die Verwässerung der methodischen Termini allein hat Methode, wie man so schön sagt. Eine einheitliche Terminologie, eine klare Sprache sogar innerhalb der Fachkreise scheint heute (2019) immer mehr noch aus den Fugen zu geraten. Und was geben wir unseren Schülern weiter, den Freiheitsbegriff dabei fälschlichst bemühend?

Etwa: Anything goes? – Alles ist möglich?

Vorausgesetzt man verfügt über die besten Pädagogen von Anfang an: methodiksicher, unverbildet, verständig, körperbewusst und emphatisch, ganzheitlich und musikalisch gebildet sowieso, doch wo sind sie geblieben? Eine nahezu ausgestorbene menschliche Spezies?

(Ein Bild von Anna Stadler, der wohl erfolgreichsten Klavierpädagogin Deutschlands fehlt noch im Internet)

Die Kunst des Klavierspielens vegetiert weiter global unter einer Haube der kollektiven, methodischen Unkenntnis sowie Ignoranz ihrer Vertreter – Pianisten und Klavierpädagogen*. Daran hat sich bedauerlicherweise nichts geändert und es gilt wenigstens festzustellen, dass sich dahingehend leider auch in Zukunft kaum etwas ändern wird, trotz der herausragenden Reformbemühungen einiger Ausnahmepädagogen* und Ausnahmepianisten der vergangenen und gegenwärtigen Zeit( siehe oben!). Wer oder was sollte das aktuell heute noch verändern können? Die derzeit existierenden musikpädagogischen Strömungen, sind sie denn etwa nicht eher dazu geneigt, das defizitär Bestehende weiter und weiter zu tradieren? Wer möchte seine Schwächen, somit seinen unsicheren, eingefahrenen Standpunkt schon offen zugeben und dadurch seine Karriere oder Stellung eventuell gefährden wollen? Was kümmert jene schon z.B. der fachliche Diskurs unter dem Motto „Die besten Pädagogen an die Musikschulen“? Selbst die „Fortbildungen und Meisterkurse“ versagen großflächig in diesen Punkten unter dem Motto Musikalische Frühverziehung bis „Instrumentale Fort/verbildung“.

Wie sollte es auch anders sein, wenn die Pädagogik ständig versäumt eine Lehre zu etablieren, welche die Fähigkeit besitzt „in kleinste Münze zu wechseln“?! (H.Bier) Wie sollte es anders sein, wenn unzureichende Pädagogik plus unzureichende Methodik es zum Standard macht, von Außen nach Innen, eben nicht von Innen nach Außen zu agieren, Häuser von Oben nach Unten zu bauen, also Dächer auf nicht vorhandene Mauern zu errichten, eben nicht von Unten nach Oben ?? Man kann vom Großen zum Kleinen nur dann erfolgreich gehen, wenn man vorher vom Kleinen zum Großen bereits gegangen ist. Am Ende kommt dabei jenes heraus, was wir heute als Konzertbesucher dann auch noch über uns ergehen lassen, wie man so schön sagt „konsumieren“. Woher sollen den Musikhochschulen dieses denn alles wissen? Es ist Realität: Sie wissen es nicht. Und werden es auch nicht erfahren! Bei soviel Verblendung und Farblosigkeit ist es nicht zu erwarten, dass Musik-Hochschulen Farbe bekennen. In einem TOHUWABOHU vielleicht schon – höchst unverbindlich!

Ein Versuch über die wahre Art ein Instrument zu spielen, treffen Suchende hier wie dort jedenfalls in seltensten Fällen nur an.


Es ist nur an zwei Händen abzuzählen, welche herausragenden Pädagogen des künstlerischen Klavierspiels „anders geartet“ ihre wertvolle Arbeit machen, die Details studiert haben, dadurch methodisch kenntnisreich in praxi sind. Dies ist leider gesehen der einzige Ausblick, welcher einen immerhin sehr vagen Hoffnungsschimmer offen noch ließe! Und es sind ja nicht nur die Ausbildungsstätten, es sind vor allem die Künstler auf der Bühne und Pädagogen selbst, eben der Mainstream dieses sensibelsten Kunsthandwerkes, welcher Unheil stiftet. Eine Epidemie des Unverstandes, weit und breit. Es klafft eine Riesenlücke, sagen wir Wissen- und Bewusstseinslücke, in der Lehre und Ausbildung zum Pianisten, Dozenten und Klavierpädagogen: Das praktische WIE.

Prof. Elgin Roths 12 Ratschläge

Diese zwölf Ratschläge beschreiben kurz umrissen, um was es dabei letztendlich geht und sie sollten u.a. allen Klavierkunst-Ausübenden sowie Klavierpädagogen dringendst ans Herz gelegt werden. Wie beratungsresistent auch immer diese Zielgruppe zu sein scheint, liegt allerdings negativ auf der Hand. Wie einfältig es sich für keinen unbekannten Klavier-„Weltstar“ ausnimmt, wenn er z.B. die Behauptung auf youtube ins Netz stellt, „Es gäbe gar keine Technik“?? Oder ein anderer Star das Erarbeiten der C-Dur Tonleiter auf übelste Weise in einen seiner Videos an dessen tausende von klavierübenden Anhänger direkt weitergibt, öffentlich sich selbst dabei unbeabsichtigt bloßstellend, einfach locker vom Hocker auf dümmlichste sowie falschester Art und Weise dabei verfährt, gleichzeitig seiner Anhängerschaft die Neuerscheinung seiner schriftlichen Klavierschule ankündigt. Vollkommen daneben- ja gefährlich!! – Man wird massenweise mit bester Absicht nur für blöd verkauft! Der Witz dabei ist ja der, dass die Masse das auch noch glaubt was da verzapft wird und für künstlerisch wertvoll erachtet! Wer nimmt denn Anstoß daran, dass Falsches derart sich multipliziert? Vielleicht Gidon Kremer, weil er sein neues Buch verkaufen will und er zufällig Ähnliches oder das Gleiche zu meinen scheint?

Pianisten(Musiker) sowie Klavierpädagogen aller Couleur finden keine gemeinsamen Mysterien, um die es sich lohnt zu kämpfen. Sie finden somit keine gemeinsame Sprache, keine wissenschaftliche, gültige Terminologie. Sie mystifizieren damit das Mysterium, das nach allem anderen verlangt, als immer wieder nochmals fälschlich mystifiziert zu werden. Das führt in die Sackgasse, in der sich die Pianistik sowie Pädagogik heutzutage befindet! Die Sehnsucht nach einer Klarheit ist immer jedoch groß und die Spiritualität bleibt maßgeblich, nachgerade in der Kunst des Klavierspiels – der Geist.

Ein Geist, kundig der methodischen-pädagogischen, sprich feingliedrigen, zusammenhängenden Vorgänge innerhalb der praktisch handwerklichen Ausführungen – eben dem spezifischen WIE.
Diese Weise der Tonbildung und des geistigen Klangvorstellung-Vermögens am Instrument ist immer noch nicht allgemein bekannt (siehe oben!), selbst unter Fachleuten nicht, geradezu unter Pianisten nicht!

„..denn Ziererei erscheint,.. wenn sich die Seele (bewegende Kraft) in irgendeinem anderen Schwerpunkt befindet, als in dem Schwerpunkt der Bewegung.“ (Kleist)

Aus falscher Ziererei kann nur eine“falsche Spieltechnik“, eben keine Natürliche hervorgehen, gleichermaßen aus einer zwanghaft exaltierten, gestisch ununterbrochen die Musik kommentierenden Spieltechnik wird sich das „Wahre“und Authentische in der Musik nicht wirklich gewinnen, nicht glücklich schöpfen lassen.

Friedrich Rabl

Spieltechnisch gesehen führt dieser von Friedrich Rabl geäußerte Satz genau in die richtige Richtung. Die Modifizierung und Variabilität der zu spielenden Klaviertöne ist während des Erklingens durch nichts anderes zu beeinflussen und verwirklichen als durch das bewusste Zuendehören und AUSHÖREN der von der ersten Sekunde angegebenen Klangdauer, dem Notenwert, steht eine Pause danach, ist sie mit einzubeziehen – fachterminologisch als NOTENWERTANGABE bekannt, bzw. immer noch nicht genügend bekannt unter den Ausübenden, ob Musikschullehrer oder Hochschulprofessor. Das pragmatische Wissen über die Notenwertangabe sowie über das Aushören dürfte ……. als zentral signifikantes „Know how“der Klavierspielkunst zumindest in den weitesten Fachkreisen der Pianistik leider völlig ins Abseits geraten zu sein. Ein blinder Fleck innerhalb der Ausbildung, auf der Konzertbühne etc. ..ein immer noch unentdeckter Makel unserer Zeit, für immer verloren? Es betrifft ja weitestgehend alle aktiven Musiker und Pädagogen* – die methodisch praktische Unkenntnis, somit ein fehlende Bewusstsein hierfür.

Fr. Chopin forderte, dass die Qualität des Tones, die Tonbildung vor dem Studium der Geläufigkeit gelernt sein muss.

Eines der sicherlich wichtigsten Bücher für Musiker/Pianisten/Klavierpädagogen/Studenten, ebenso das folgende Buchwerk.

Die Tonbildung am Klavier bleibt das zentrale Thema einer natürlichen Klavierpädagogik und deren Klavierspielkunst, dem INNEREN HÖREN

Das „Innere Hören“ steht zuerst als Titel und Bezeichnung einer im besten Sinne didaktisch lückenlosen Schulung des natürlichen Klavierspiels von Stufe Eins bis Unendlich, und dies seit vielen Jahrzehnten mit nachweisbar vollem Erfolg.

Im Anfängerunterricht wird bereits in den ersten Stunden eine solide Basis gelegt, die im fortgeschrittenem Stadium mit Leichtigkeit eine „große“ und immer umfangreichere Spieltechnik erlangt, welche zeitlebens auf gefestigten, ganzheitlichen Pfeilern ruht und weiterhin unendliche Entwicklungschancen für den Lernenden garantiert. Die differenzierte Variabilität der klanglichen Tongebung ist das Herzstück dieser weltweit einzigartigen Ausbildung sowie ihrer Spieltechnik.

“ Die Tonbildung am Klavier „

Das zentrale Thema einer natürlichen Klavierpädagogik und deren Klavierspielkunst, dem INNERE HÖREN, zur Vermeidung der Irrwege heutiger Klavierpädagogik und Pianistik, bzw. ihrer epochal anhaltenden Ignoranz.

Mir ist noch kein Pianist* und Klavierpädagoge* begegnet, welcher nach einer praktischen Einführung und Unterweisung selbst im fortgeschrittenen Alter sich nicht überrascht und überzeugt zeigte, begeistert alles dafür geben würde die Grundlagen des inneren Hörens noch hinzuzulernen, bzw. umzulernen. Es handelt sich schließlich um eine Spielweise, eine Spieltechnik, die in jedem Musiker* von Natur aus als Anlage individuell vorhanden ist, jedoch grundlegend in praxi am Musikinstrument von der Musiker-Allgemeinheit noch nicht fachkundig genug im innersten Wesen erschlossen wurde. Die Tür hierzu steht einladend weit offen, doch Musiker*, Bühnenstars oder Lehrer, gehen an ihr unwissend vorüber. Die Pädagogen des inneren Hörens dagegen wissen, wovon sie signifikant zu zeigen und sprechen bereit sind, wenn es um das innere Hören innerhalb der Musik geht. Eine Musik, die ohne inneres Hören auskäme, wäre keine Musik. Folglich ist das Erschließen einer einfacheren Mozart Sonate ohne dem eigentlich nicht möglich, weder für einen Musikabiturienten noch für Lang Lang. Das Dilemma liegt somit wieder einmal auf der Hand. denn gespielt werden Mozarts Sonaten trotzdem!

Ob es dann die wunderbaren Mozart-Sonaten sind und nicht eher „Lang Lang-Mozart“-Sonaten, liegt wiederum auch auf der Hand. Man dient in erster Linie den egoistischen Eigeninteressen und nicht den Interessen von Mozarts Musik. das Gift des Kommerz hat die klassische Musik um ihrer wahren Wurzel und Quelle beraubt, so wie die „Topp-Leute“ heute Klavier spielen. Auch dies ist deutlich hörbar. (Herr Lang Lang ist nur eines der auffallenden Beispiele, es gibt derer so so viele, sie sind zumindest in der Überzahl.) Mit dem HÖREN ging es die letzten Jahrzehnte unter Musikern jedenfalls drastisch bergab.

Je weniger du am Instrument schaust und machst und tust, desto besser wirst du hören, somit auch besser spielen.

Aktivität in einer nicht tuenden Weise > Activity in a non doing way (F.M.Alexander-Technik)

ITS IN THE INNER EAR
“I think technique is the ability to produce what you want. The presupposition is that you want something. So before going to the piano and practicing, training your muscles, which is a waste of time. Because it’s not in the muscles, it’s in the brain, it’s in the inner ear. You have to hear – Schnabel used to say it all the time – you have to hear before you play. If you play before you hear what you’re going for, it’s an accident, and everything is built then on an accident.”
Leon Fleisher

Kurz und knapp gesagt: Wir spielen und verfeinern unsere Spieltechnik allzeit nur so. als wie wir unsere Qualität des inneren Hörens während des Spielens verbessern, tonliche Idealität erzeugen. Dies ist die größte Herkulesaufgabe, gemessen an den vielen Komponisten, deren unzähligen Werke wir angemessen zu erzeugen versuchen, auch text und charaktergetreu wiederzugeben haben. Schließlich klingen Haydn-Töne anders als Mozart-Töne, Beethoven anders als Schubert-Töne, usw. – Der Ton macht die Musik.

Tonwert und Dauer, der charakterliche Klangkern, seine Farbe und Dynamik, alles wirkt ineinander, Tonhöhe stammt direkt vom Komponisten, willkürlich anarchistische Eingriffe des Spielers oder Interpreten weichen einer vieldimensionalen Klangkultur, welche ihresgleichen sucht.

Erhören, als ein ausgestorbenes Hör-Wort innerhalb der heutigen Umgangssprache meinte so etwas wie „empfangen“ und „sinngemäß richtig lesen“, beziehungsweise „verstehen“ – langsam immer mehr oder tiefer verstehen. Die Klavierpädagogik sollte noch tiefer gehen. 
Dorthin, wovon heutige Pianisten weit entfernt sind und ohne jegliche Anleitung kaum hinfinden werden können. Es kommt darauf an, WIE ich den kürzesten Weg gehe. Dieses Wie und Wodurch ist der kürzeste und natürlichste Weg.

Sicher, es gibt wenige kompetente Lehrer, sie sind womöglich sogar kaum unter den Hochschullehrern zu finden, unter den Pianisten noch weniger – zu hoher geistige Kontrollverlust – der Willkür überlassen, sogenannte „Selfmade-Pianisten“, die glauben das Rad neu erfunden zu haben, manchmal zu theatralisch oder clownig von ihrem ungenügenden Nachvollzug ablenkend. In ungezügelter“ Hau Rein- Menatlität“ erobern sie die Bühnen der Welt, wenn das alles auch noch in „untrüglicher Sicherheit“ abgeliefert wird, ja dann, dann gelten sie schon als aufstrebende Weltpianisten. Zuviele gibt es davon schon auf dem momentanen Markt und die Klassikbranche höhlt sich selber aus, wenn sie das nicht mehr erkennt. Es ist einfach, dies zu durchblicken.

Aus welchen Gründen auch immer die Musikbranche in ihrer Wertschöpfung sich selbst hat korrumpieren lassen, die Musik lässt sich dennoch nicht korrumpieren und so müssen sich gerade die Prominenz der Musiker fragen lassen, in wie weit ihre eigene Musik schon verinnerlichte Züge dieser „Korrumptionsversuche“ klanglich negativ bereits in sich trägt, sich somit ausgeprägt und dezimiert hat. Diese unvollkommen vorgetragene Musik setzt man dann dem Publikum vor und wir beklatschen es…. ..ein wenig wie die Affen.

Während in den Achzigern des letzten Jahrhunderts führende Klavierpädagogen in Bayern (siehe Bild!) ein Umdenken unter den Klavierkünstlern und Pädagogen anmahnten und auf ihren Reform-Gegen-Kursen einforderten ist es nur zehn Jahre später immer mehr bis auf den heutigen Tag zu einer Art Stagnation der Lehre, Methodik und Kunst des Klavierspielens gekommen.

Durch Ignoranz und Unverständnis gegenüber einem Methodik-Wissen, welches sich bemüht die Dinge beim richtigen Namen zu nennen und zu benennen und Zusammenhänge aus der Praxis des Spiels und einer über dreihundert Jahre wirkenden , mitunter auf Abwegen befindlichen, teils hintergründigen, jedoch fortschreitenden praktischen Lehre wie Historie begreift, konnte diese Stagnation erst entstehen. Selbst eine EPTA stellte mitunter in Kongressen hochkarätigen Kritikern der bestehenden Verhältnisse kurzerhand das Mikrophon ab, wenn jemand als vortragende Redner auf der Bühne die Übel beim Namen nannte.

Keinem Klavierstudenten darf es egal sein, aus welcher Methodik-Ecke sein Lehrer abstammt, denn daraus entnimmt der Kundige wichtigste Informationen über Art und Weise der jeweiligen Unterrichts-Methode und Philosophie seines Dozenten. Der errungene Studienplatz sagt erstmal nichts darüber aus, welche Studienjahre da noch bevorstehen, ob die Klarsicht und Kenntnis seines Lehrers einem passend erscheinen, einen aufbauen und ausrichten können hinsichtlich des Erwerbs einer zukunftsgerichteten glücklichen Spieltechnik, welche auch praktisch körperorientierte Einsichten vermittelt in die wahren Zusammenhänge des künstlerischen Klavierspiels. Tut sie das nicht oder nur kaum, wäre es ratsam den Lehrer zu wechseln.

Die Ratlosigkeit, Verdrängung und Ignoranz ist in punkto „Natürliche Klavierspieltechnik“ kaum noch zu überbieten und treibt jene, die es als anerkannte Coordinations-Genies des Klaviers in Konzerten und Wettbewerben in der Gunst des Publikums am Weitesten gebracht haben, bis an den Abgrund gnadenlos weiter. Dabei verlieren diese einen entscheidenden Teil ihrer Selbst gerade in einem Alter, in dem ihnen eine fortführende, coachend betreu- ende Begleitung an die Seite gestellt werden sollte, ja müsste ! Helfende Ratgeber, welche die entscheidende Arbeit leisten (und noch besser!), die „gestandene Professoren“aus welchen Gründen auch immer nicht mehr leisten. .

„Das Ganze ist mehr, als die Summer seiner Teile“ (Aristoteles)

Spricht man vom richtigen Weg, so meint man „den richtigen Weg“.

Oder von Aristoteles abgeleitet, der richtige Weg ist mehr, als die hart umkämpfte Vielfalt der Zugehens Weisen, oder die Summe seiner Teilschritte. Es gibt ihn, obzwar keinesfalls jeder Teilschritt einen auf den richtigen Weg hinweist oder automatisch hinführt. Der Hinweis, dass dieser, der richtige Weg, auch der „kürzeste“ wäre, kann einen immer wieder neu verblüffen. Ob allerdings der Umkehrschluss hilfreich ist, möchte ich nicht unbedingt unterstreichen. Mit „kürzeste“ meint jener Hinweis wohl, es gibt ihn, den richtigen Weg.! Der Zeitraum des Lernens und Umlernens stellt diesen Weg dar. Es ist ein, im Ganzen gesehen, musikalisch überprüfbarer, die Spieltechnik betreffend schrittweiser wie lückenloser Weg, ein auf natürliche Weise des inneren Hörens stets aufbauender Prozess des Lernens durch Hören. Explizit stellt derart das innere Hören diesen kürzesten Weg insbesondere unbedingt dar. Alles bleibt ohnehin „mein Weg“.

Erwartungshaltung der Zuhörerschaft gegenüber eines Klavierkünstlers vor und während des Konzerts – von Könnern, Kennern und Nichtkönnern


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Es gibt grob vereinfacht 3 verschiedene Kategorien innerhalb des Publikums:

 

> Könner (vorne links)

> Kenner (vorne mittig)

 > Nichtkönner (Reihe 2)                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                                           

Diese 3 Archetypen sagen erstmal nichts direkt über die spezifische Wahrnehmungsfähigkeit des einzelnen Rezipienten aus.  Auch Könner können“gekonnt“ hochkarätig irren,

… während Nichtkönner in der Einfachheit ihres Verständnisses die musikalische Auslegung des Pianisten eventuell natürlicher nachvollziehen und begreifen.

Nach dem Motto: Je mehr eine/r kann, desto tiefer kann er auch irren, bzw. fallen.

Deshalb tun sich allgemein Nichtkönner auch leichter.  Sie urteilen nach einem Gesamteindruck, oft sehr wahrheitsnahe.

Ein Könner hat dagegen viel mehr fachliches Wissen zu „verwalten“ und sucht Differenzierung.

Kenner sind meist sehr zurückhaltend in ihrer Beurteilung. Wie die Nichtkönner streben sie nicht(!) nach einer allgemein gültigen Wahrheit und geben sich beton unvoreingenommen.

…. im Gegensatz zu Könnern, welche die Urgestalt einer jeden Komposition verwirklicht hören/sehen wollen und die handwerkliche Spielweise des Pianisten zu verstehen trachten, zumal wenn sie selbst den Klavierlehrerberuf aktiv ausüben.

Könner, selbst in praxi pianistisch tätig, bemühen ihr analytisches Wahrnehmen so wie es Juroren im Musik-Wettbewerben tun, wenn auch  mit mehr Erfolg als Juroren.

Wie gesagt, der Irrwege gibt es genug, gerade unter den Könnern!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Klavierspielkunst und deren´Schulen´

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 UNBESCHRITTENE WEGE   –    KLANGKULTUR AUF ABWEGEN!

Die Ausbildungsschulen des künstlerischen, klassischen Klavierspiels unterscheiden sich im Großen, erst recht im  Kleinen kaum voneinander.  Trotz nach einem, auf den ersten Blick vielfältig unterschiedlichen,  jedoch nach genauerem Hinsehen,  sich nur bemühend um ein äußerliches Erscheinungsbild einer methodisch „möglichen“ Lehrweise (Didaktik), versuchen sie sich auf dem hart umkämpften Markt unter- und voneinander abzugrenzen. Diese alle zusammen bilden die Pianistinnen und Pianisten von Morgen aus, darunter auch Klavierspiel-Akademien jeglicher Art, nicht nur die sagenumwobenen Musikhochschulen – auch hier scheint die Masse standardmäßig das (träge) Sagen zu haben. Die fälschliche Sorge um einen Verlust der angeblichen(?) Vielfalt einer individuellen Spielweise, wie auch deren methodisch „unterschiedlichen“ Herangehensweisen musikalischer Natur, scheint nur vorgeschoben zu sein, um normativen, notwendigen Erkenntnissen leichterdings aus dem Wege zu gehen! Hiermit wird jedoch genau das Gegenteil bewirkt, alle spielen ähnlich unvollkommen. Warum?  Weil klaviermethodisch normative Erkenntnisse bisher kaum interessierten und deshalb auch geistig wie in praxi spielerisch quasi unbewusst geblieben sind.  Um der Spontanität des unbewussteren Spiels Willen, wird auf rezeptive Spielhaltung fast gänzlichst verzichtet. Ja, wie ist es denn um die rezeptive, klangfördernde Haltung des Spielers in Wirklichkeit bestellt?  Ein vielfach einziges Heischen nach „interpretatorischer“ Individualität, gleichgestellt mit „tatsächlicher“, leider fälschlich angenommenen Freiheit, nimmt den Großteil des Raumes ein, kaum mehr.  Schnelles, „sicheres“ Auswendiglernen und tempobetont schnelles Spiel meist als einzige, gewalt(tät)ige Herausforderung an die Gedächtnisleistung –  Klangkultur auf Abwegen!

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„Musikantentum am Klavier“ ist eine wichtige Errungenschaft heutiger Ausbildung.    Was, wenn eine übergroße Mehrzahl dieser Pianisten und Klavierspiel-Ausbilder unter Druck der beruflichen Vermarktung samt Ausbildung ein eigenes nach klangtechnischen Prämissen orientiertes Spiel sowie Technik unbeispielhaft und unvollkommen weitergeben auf der Konzertbühne oder im Unterrichtsraum und alle es dem gleichtun? Dann bleibt dies als der Mainstream und als Verkümmerung der allgegenwärtigen klassischen Klavierspielkultur inklusive seiner Scheuklappen nur noch übrig, eine Art geistige Digitalisierung unerworbener Fähigkeiten, eine zu geschlossene Schranke,  um in natürlicher Weise zu einer idealen Klangrealisierung am Instrument Zugang zu finden – wie schon beobachtbar über Jahrzehnte hinweg. Eine künstlerische Beispielhaftigkeit für zukünftige Generationen bleibt fast ausgeschlossen, mit seltensten Ausnahmen einiger Wenigen.   Unbeschrittene Wege, die zu gehen vorhanden wären, aber leider unbekannt geblieben sind, verhindern aktuell immer mehr die Idealhaftigkeit der klassischen Klavierspielkunst, allerorts.

Die Wiederentdeckung der Einfachheit, mit ihr die höchsten Errungenschaften der Klavierspielkunst ein Unding? Unter den vorherrschenden Bedingungen, der wenig geeigneten, oftmals ganzheitlich fälschlichen Lehrinhalte sicher ja. Man achte nur einmal auf die habituel exaltierten „Ausweich“-Gebärden der meisten Klavier-Hochbegabungen auf öffentlichen Konzertbühnen! Unter den Stars ergibt sich dasselbige Bild, der selbige defizitäre Klavierklang. Nicht die Bewegung ist es, die den idealen Klavierton erzeugt, sondern es ist der Geist, die ideale Klangvorstellung (der Geist) und deren analog spieltechnisch beste, ideale Umsetzung (das Körperbewusstsein/die Klavierspieltechnik) .

Motto: Technik ist die Vermeidung aller überflüssigen Bewegungen.

Der Schlüssel aller großer Klavierspielkunst liegt im rechten Hören, einem inneren Lauschen, einem inneren Hören, so wie es einst Beata Ziegler formulierte. Dieses Hören umfasst das damit einhergehende Wissen, in erster Linie das spieltechnische Bewusstsein um die klangentfaltenden Möglichkeiten des Klaviers. Genau diese werden nirgendwo im rechten Sinne gelehrt. Sie werden nur erahnt, jedoch nicht didaktisch als praktische Kunst gelehrt. Praktizieren kann es jeder nachdem er/sie es gelehrt bekam. Das Gros der Pianisten/innen weiß leider nicht viel darüber. Und das Publikum dadurch noch weniger. In der Schule hätte man nachsitzen müssen, um das Versäumte aufzuholen. In der Pianistenausbildung drängt ein jeder auf die Konzertbühne ohne dieses spezielle Bewusstsein, welches jedoch das Pianistische geradezu ausmacht.

Sollten nun denn alle Klavierkünstler, ob Pädagoge oder nur Künstler, nachsitzen? Meine Antwort wäre ein Ja, nicht alle, aber der überwiegend große Teil, darunter auch die Bekanntesten. Die Angelegenheit wäre schnell vermittelt, in einer Art Fortbildung, derer man sich unterziehen müsste, klavierspieltechnisch gesehen. Ob man danach seine Spielweise ein wenig umstellen müsste oder nicht, bliebe einem selbst überlassen.

Zuviel Angst ist im Spiel seine angebliche „Individualität“ verlieren zu können. Pianisten sind sensible Wesen! Sie wollen sich niemals verbiegen lassen. Dies führt zu einer Wiederentdeckung des Rades, des eigenen Hamsterrades sogar! Deshalb sträuben sich selbst Weltstars neu hinzu zu lernen – wie schade! Professoren der Klavierspielkunst sowieso, sie sitzen fest und stempeln alle als arrogant ab, die es besser wissen könnten!?

Das hat wieder dieselbe Methode, Scheuklappen aufsetzen! Jene Scheuklappen, die das innere Hören und dessen Klangkultur außer Kraft setzen! Dabei wäre es nicht allzu aufwendig, Neues hinzu zu lernen.

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Somit wird selbst die Unlust Neues hinzu zu lernen von Studentengeneration zu Studentengeneration unreflektiert weitergereicht.  Alles nach dem fälschlichen Motto, das Pianistenleben wäre zu kurz, um Neues zu erlernen. Nämlich: Ausgleich (Ballance), statt Ausweich(Exaltiertheit)! Also zweite Wahl, kaum die erste Wahl – so auch deren „Klavierspielkunst“!

Im Jazz wird es als „mit gezinkten Karten spielen“genannt, wenn eine/r nicht wirklich  frei spielt. Friedrich Gulda spielte echten Jazz dagegen – er konnte beides! Doch auch ein Genie wie Gulda, hätte womöglich profitiert. Sicher hätte er das! Auch ein Brendel hätte profitiert, vielleicht wollte er nicht mehr? Zuviel Erfolg macht blind, besser gesagt taub!

Die Wiederentdeckung der Einfachheit scheint keinesfalls einfach zu sein, wenn es um Offenheit und Transparenz des Pianisten geht. Die Pfade hierzu sind gelegt, wir müssten nur wieder dahin gelangen und sie neu beschreiten.  Jeder Tag ist ein neuer Tag,“ wir alle sind Anfänger“, sagte mir einmal ein mit der japanischen Tempelmusik vertrauter Großmeister des Shakuhachi-Spiels im Garten des Zenklosters.

Rezeptive Haltung erfordert geistige Durchdringung, allen praktischen Anforderungen gegenüber. Spontane Spielhaltung zielt meist auf Gewalt ab, wie das Wort „Anschlag“ schon zeigt. Wir „nehmen“ die Taste, den Akkord, wir „tragen“ den Klang, niemals schlagen oder sinnlos donnern, sonst ist eine differenzierte Kerngebung nicht möglich! Das Wesen natürlicher Klavier-Spieltechnik der individuellen Willkür anheimgestellt!

Es gibt in der Kunst des Klavierspiels basistechnisch nichts Bedeutenderes als die Tongebung. Erst über diese hinaus kann gesunde Klangkultur entstehen und gedeihen. Alles andere ist zweite Wahl und bleibt auf halber Strecke stehen, wie jeder sich selbst davon in den Meisterkonzerten überzeugen kann. Der „singende“Ton“ , der „ausgehörte“ Klang, der“angegebene“ Notenwert, die „liegenden“ Stimmen, „rhythmische“ Pausen, all diese Anforderungen bedürfen einer angemessenen Behandlung , am Vollkommensten durch inneres Hören: Voraushören, Nachhören, Durchhören, Aushören, Zusammenhören etc. Ohne inneres Hören kann Klaviertechnik keine gute Grundlage erfahren und weiterbilden, selbst als Koordination-Genie nicht! Natürlich stößt man auf Ablehnung bei Spielern, welche jedweder Form von „Königswegen“ grundsätzlich misstrauen, doch bei genauerem Hinhören wären die Zweifel wie weggeblasen. Die Plausibilität der „Methode der Methoden“ läge, bzw. liegt auf der Hand.

Stichwort: Artikulation!

 

http://www.pianistika.de

 

 

 

 

Das Wissen um die Einfachheit und das Inneren Hören in der Klavierspielkunst

Wie will man ein  Klavier-Lehrwerk des 20.Jahrhunderts heute noch verstehen lernen, um fachlichen Einblick in die Kunst des Klavierspiels nehmen zu können, wie sie nirgend wo anders aus deren Pädagogik so hervorgeht, als in der Pädagogik von Beata Ziegler und Elisabeth Caland (Ludwig Deppe)?

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Beata Ziegler

So einfach wie es scheinen sollte ist es scheinbar nicht, denn es ist bekannt, dass Klavierpädagogen/innen und Pianisten/innen sich nicht (!) ausreichend weiterbilden, gerade dann nicht, wenn sie Karriere machen müssen.

Wie jede andere Kunst ist die Klavierspielkunst und deren Spieltechnik ein hochgradig sensibles Unterfangen, wenn es einer Qualitätskontrolle unterzogen wird.  Doch wie genau sind denn heute die Merkmale einer, sagen wir „natürlichen“ oder „idealen“ Klavierspieltechnik zu definieren, dies käme folglich einer Ästhetik der Klavierspielkunst gleich? Wobei doch nebenbei bemerkt Superstars der Szene sich niemals einer noch so trefflichen Ästhetik unterwerfen wollten, aus angeblich „künstlerischen Freiheitsgründen“, um zu kaschieren, an welchem „wunden“ Punkt sie „ausgestiegen“ sind aus dem Weiterlernen auf solider Basis.  Es ließe sich fragen, wieso dann Carl Ph.E. Bach sich nicht zu schade dafür war hierüber nachzudenken und ein mehrere hundert Seiten langes Buchregelwerk mit dem Titel  „Ein Versuch über die wahre Art das Klavier zu spielen“ zu verfassen?

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Elisabeth Caland

Es gilt heute also wieder einmal die Parameter in Wort und Tat auszuloten, welche ein hochwertiges, künstlerisches Klavierspiel kennzeichnen und deren Merkmale zu charakterisieren.  Genau dies geschah auch von vereinzelten Personen (siehe Bilder!) des früheren 20.Jahrhunderts. Im späteren Ausgang des Jahrhunderts waren es dann deren Schüler und Pädagogen, die bis in die heutige Gegenwart  dies einzigartige Wissen um die Einfachheit und das Innere Hören in der Klavierspielkunst weiter zu geben trachten.

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Ludwig Deppe

Deckungsgleiche Parameter der „Methode der Methoden“ von Frederic Chopin und Ludwig Deppe enthüllte wie niemand anders zuvor Elgin Roth in ihren beiden, mehrfach ausgezeichneten Büchern.

Die Ahnungslosigkeit vieler heutiger Pianisten/innen sowie Pädagogen ist geradezu himmelschreiend, wie wenig sich „Ausbilder“ und Bühnenstars ernsthaft darum scheren, was die fortschrittlichsten Reformer der Klaviermethodik zu sagen wussten. Deren „künstlerische Freiheit“ bleibt durch mangelndes Wissen und Ignoranz so doch arg eingeschränkt, es fehlt an musikalisch methodischem und handwerklichem Wissen um die tatsächliche und wahre künstlerische Spieltechnik des Klaviers. Doch wenden wir uns ab vom Dreschgehabe heutiger, selbst weltberühmter Pianisten, aus welchen Schulen sie auch immer hervorgehen.    Wenden wir uns besser den Parametern von  Beata Ziegler, Ludwig Deppe,  Elisabeth Caland, Anna Stadler, Elgin Roth, Friedrich Rabl,  Marco Antonio de Almeida u.v.a. zu

Wiederentdeckung der pianistischen Einfachheit